HELGA DRUML

Helga Druml ©karlheinzfessl.com
Helga Druml ©karlheinzfessl.com

Die Künstlerin (geb. 1972 in Villach) lebt und arbeitet in Nötsch und Wien.

Von 1990 bis 1997 Studium der Malerei an der Universität für angewandte Kunst bei Adolf Frohner und Oswald Oberhuber.

Von 1992 bis 2000 Studium der Philosophie an der Universität Wien (Dr.phil.).

Helga Druml sucht in der Tradition des neuzeitlichen Porträts die Menschenbildnisse neben einer physiologischen Ähnlichkeit auch eine innere Wesentlichkeit malerisch zu erfassen.

Basierend auf Fotografien malt sie Verwandte und Freunde aus ihrem näheren Umfeld, immer wieder aber auch Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben. Drumls Menschendarstellungen bauen sich nah am Bildrand auf, oft suchen sie selbstbewusst, manchmal herausfordernd unseren Blick. Die Künstlerin verfügt über eine bunte und kräftige Farbpalette. Das Kolorit leuchtet, mit expressiver Pinselführung gestaltet sie Hautoberfläche und Kleider in vielfältigen Flecken und Schattierungen.

Die Malereien sind uns in ihrer Direktheit sehr nah und doch behalten sie auch ein Rätsel. Das gelingt der Künstlerin besonders gut, wenn sie durch einen Rollentausch gängige gesellschaftliche Muster hinterfragt.  

 

“Spiegelungen sind immer auch Reflexionen. Die Spiegelung im Wasser oder an einer Glasoberfläche wirft eine Idee der ursprünglichen Form zurück, wie es die Spiegelungen des Ichs im Gegenüber tun.“                                               

Helga Druml

 

„...irritieren durch vordergründige Konventionalität, genauer: durch drastische Gegenständlichkeit und aufdringliches, lokales Kolorit. Das Unkonventionelle ist längst zur Konvention geworden, das allein schon bewirkt, das die Bilder der Helga Druml unkonventionell wirken, obwohl sie alles enthalten, was auf den ersten Blick gefällig erscheint: Mensch und Natur, pastorale Sujets, pralle Farben und eine stupende Technik in dickem Öl. Die Idyllen, die Helga Druml malt, sind keine Idyllen, sondern Abgründe, in Balance gehalten durch malerische Ironie. Die Bilder bekennen sich zwar zu ihrer Gegenständlichkeit, aber bleiben nicht bei dieser als Abbildlichkeit stehen, sondern heben sich auf durch den subtilen Einbruch des Imaginären in das real Gemalte selbst.“ 

Konrad Paul Liessmann