MAX WEILER

 

Max Weiler (geb. 1910 in Absam, Tirol, gest. 2001 in Wien) studiert nach der Matura an der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck ab 1930 an der Akademie für Bildende Künste in Wien bei Prof. Karl Sterrer. Bereits 1936 arbeitet der junge Künstler im Auftrag von Rektor Clemens Holzmeister am Projekt der Österreich-Kapelle der Weltausstellung in Paris mit und schafft dafür das Glasfenster: Bund im Blut des Sohnes. Von 1964 bis 1980 ist er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, 1960 österreichischer Vertreter auf der Biennale in Venedig, ab 1967 wirkt er im österreichischen Kunstsenat. Er schafft Tafelbilder, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken sowie ab 1946 bedeutende Serien von (zunächst umstrittenen) Fresken, unter anderem in Innsbruck (Theresienkirche auf der Hungerburg, Hauptbahnhof, Stadtsaal) und in Linz (Friedenskirche in Urfahr) sowie Mosaike, Glasbilder und Keramikwandbilder im öffentlichen Raum. Max Weiler erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 1960 und das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1979. 

 

Inspiriert von der chinesischen Sung-Malerei (10. bis 13. Jahrhundert) sind Max Weilers Werke im ständigen Fluss zwischen den Prozessen der nicht greifbaren, veränderlichen Natur (die er entgrenzt) und seiner bewussten, präzise erprobten Formfindung. Natur und Malerei entwickeln sich parallel zueinander, ohne dass Symbolhaftes und Verklärung in den Vordergrund treten. Ebenso wenig genügt seine Malerei sich selbst – landschaftliche Elemente werden als großer kosmischer Organismus erfasst, durch die Farbe verkörpert und im Raum wieder entkörpert. Die Ausschnitthaftigkeit seiner Bilder führt mit ihrem kompletten Umsturz der perspektivischen Bildordnung dazu, dass der Betrachter inmitten des Bildes steht und durch die Offenheit der Formen seine eigenen Wege darin finden kann. Freiräume werden geschaffen und die positiven Kräfte der Natur werden in einem Zug hin zur Vertikale nach oben geleitet. In Weilers Papierarbeiten – es sind eigenständige Werke und keine Vorarbeiten – wird Transparenz und malerische Verflechtung mit dem Malgrund deutlich.